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Hier entsteht ein web-Projekt (Projektbeginn: 25.11.2011) mit dem Ziel einer stetig erweiterbaren Übersicht der Darstellung von Portraits (Porträts) römischer Kaiser und Persönlichkeiten auf römischen Münzen der römischen Kaiserzeit - beginnend mit Augustus (27 v. - 14 n. Chr) bis Constans (408-411 n. Chr.).

Momentan versuche ich für jeden Kaiser mindestens ein Münzportrait zu veröffentlichen, in der Folge werden die Portraitkarten fortlaufend mit weiteren Portraitvarianten und Portraitbeschreibungen nach und nach ergänzt.

Diese Seite soll Interessierten dabei helfen, Portraits zu bestimmen.
Anhand der Legenden auf den Münzen kann man eine Münze auch ohne das Wissen über die dargestellte Person zum Beispiel über Suchmaschinen relativ leicht bestimmen. Ist die Legende nicht mehr lesbar und die abgebildete Person unbekannt, kann auf diesen Seiten durch Unterscheidung typischer Portraitspezifika (z.B. Haare glatt oder gelockt, Bart lang oder kurz u.s.w.) über das Auswahlmenü rechts versucht werden, eine Münze bzw. die abgebildete Person trotzdem zu bestimmen.


Das Projekt kann einen Überblick geben, erhebt jedoch keinen Anspruch auf die Vollständigkeit aller Portraitvarianten auf römischen Münzen.
Ein solcher Anspruch ist praktisch auch fast unmöglich, wurden für die Münzen der Antike doch Prägestempel in vielfältigen Varianten per Hand geschnitten. So gab es einerseits unterschiedliche Münzstätten mit untereinander teilweise extrem abweichendem Stil. Doch selbst Münzen vom gleichen Nominal und mit gleichem Motiv aus identischen Münzstätten unterscheiden sich in kleinen Details der Darstellung, so keine Stempelgleichheit vorliegt (der gleiche Stempel zur Prägung verwendet wurde).
Als Beispiel sollen diese beiden Münze des Caligula dienen, welche vom gleichen Münztyp sind und in der gleichen Münzstätte geprägt wurden, jedoch mit unterschiedlichen Stempeln.


Das Niveau der Kunstfertigkeit der römischen Stempelschneider sank leider gegen Mitte des dritten Jahrhunderts drastisch, so dass die Münzen aus jener Zeit häufig nur noch Portraits aufweisen, die fast alle gleich und überwiegend vereinfacht, naiv bis kurios gestaltet ausschauen. Typisch sind für diese Epoche der Münzprägung unnatürliche und flache Portraits, riesige Augen, Portraits ohne Wiedererkennungswert der abgebildeten Person und eine geringe Vielfalt der Reversmotive.


Licinius I,  Follis, Heraclea, RIC 52


Costantinus I, Follis, Cyzicus, RIC 24

Oft ist eine eindeutige Bestimmung der spätrömischen Münzen nur unter Einbezug der Legenden, Beizeichen und Rückseitenmotive möglich.
Beispielhaft seien hier Münzen des Gratian und Theodosius im Vergleich aufgeführt, welche sehr deutlich zeigen, dass man Portraits auf Münzen aus diesem Zeitraum kaum auseinanderhalten kann:



Das völlige Gegenteil zum fast Comic-artigen Stil der spätrömischen Münzen weisen die meist künstlerisch aufwendig und gekonnt umgesetzten römischen Prägungen des ersten und zweiten Jahrhunderts auf.
Die Umsetzung erfolgte sehr detailreich und plastisch recht nah am Vorbild, so dass man die auf den Münzen abgebildeten Personen auf Grundlage des Münzbildes sicher auch auf der Straße wiedererkennen könnte, wenn sie denn noch leben und durch unsere Zeit wandeln würden.



Die Portraitkarten zeigen neben dem Portrait die Vorder- und Rückseite der Münze und benennen das jeweilige Nominal. Die dahinter aufgeführte RIC-Nummer bezieht sich auf die Roman Imperial Coinage (kurz RIC), ein in englischer Sprache verfasstes Katalogwerk über die Münzen der römischen Kaiserzeit.

Einige Beschreibungen der Portraits wurden mit freundlicher Genehmigung übernommen von der Seite:


Während der römischen Kaiserzeit wurden folgende Nominale geprägt:

Gold:
Aureus (–324), ca. 8 g = 25 Denarii
Quinarius aureus (-324), anfangs um 4 g, später leichter = 12 1/2 Denarii
Semissis (um 230–um 600), 2,27g = 1/2 Aureus
Solidus (307–1453), 4,55 g
Tremissis (307–um 500), 1,51 g

Silber:
Denarius (–6. Jahrhundert),ca. 4 g = 2 Quinare
Antoninian (214–294, mit der Zeit abnehmender Silbergehalt, Ende 3. Jhd. nur noch Bronze, Merkmal: Strahlenkrone auf Herrscher oder Mondsichel unter Kaiserin ), ca. 5 g = 2 Denarii,
Argenteus (294–um 320), 3,41 g = 8 Folles
Miliarense (um 320–um 620), 4,55 g
Siliqua (um 320–7. Jahrhundert), 3,4 - 1 g = 1/24 Solidus
Silberquinar (-4. Jahrhundert, ab dem 2. aus unedlem Metall)

Bronze, Kupfer, Messing:
As (–um 270, Kupfer), ca. 11 g = 2 Semisses
Dupondius (–um 280, Messing, Merkmal: Strahlenkrone), ca. 13 g = 2 Asse
Semis (-1. Jahrhundert), ca. 5,5 g = 2 Quadrantes
Sesterz (–293, Bronze und Messing), ca. 25 g = 2 Dupondien
Quadrans (–um 200, Bronze), ca. 2,8 g
Antoninian (214–294, mit der Zeit abnehmender Silbergehalt, Ende 3. Jhd. nur noch Bronze, Merkmal: Strahlenkrone auf Herrscher oder Mondsichel unter Kaiserin), ca. 5 g = 2 Denari
Follis (294–346, Bronze, oft versilbert), anfangs um 10 g, später deutlich leichter bis zu 1 g
Centenionalis (um 340–?), um 3,5 - 5 g
Maiorina (346–395), 3 - 6 g

Die spätrömischen Kupfernominale werden auch als AE 1, AE 2, AE 3 und AE 4 unter Bezug auf den Durchmesser bezeichnet.
AE 1 = über 25mm
AE 2 = 21-25mm
AE 3 = 17-21mm
AE 4 = unter 17mm
Gelegentlich findet der allgemeine Begriff Nummus (Münze, Geldstück) auch für späte römische Prägungen aus Bronze in der Beschreibung des Nominales Verwendung.


Typische Legenden (Umschriften) auf den Portraitseiten der Münzen des römischen Reiches

Kaisername - ergänzt von Abkürzungen für Ehrentitel und Ämter wie folgt:

ADIAB Adiabenicus
ARABArabicus
ARMArmenicus
AVGAugustus
AVGG(G) Augusti (tres)
BRITBritannicus
CCaesar (oder Caius vgl. oben)
CAESCaesar
CAESSCaesares
CENSCensor
COSConsul
DACDacicus
D NDominus noster
FFilius
F(EL)Felix
GERMGermanicus
IMPImperator
INVInvictus
MAXmaximus
N(OB)Nobilis(simus)
N CNobilissimus Caesar
NEPNepos
OPTOptimus
PARTHParthicus
PERPPerpetuus
PERSPersicus
P FPius Felix
P M  (auch PONT MAX u.dgl.) pontifex maximus
P Ppater patriae
PRINC (INV) Princeps (invictus)
PRINC (IVVENT) Princeps (iuventutis)
SARMSarmaticus
TR P (auch TRIB POT u.dgl.) tribunicia potestas
 Zahlenangaben in römischen Ziffern

Beispiel der Legendenauflösung einer unter Kaiser Nerva geprägten Münze:


IMP NERVA CAES AVG P M TR P COS III P P

Imperator (der Träger der militärischen Gewalt) Nerva (Name des Kaisers) Caesar (Kaiser) Augustus (der Erhabene) Pontifex Maximus (Oberster Priester) Tribunicia Potestas (Amtsbefugnisse als Tribun, z.B.Recht auf Antragstellung vor der Volksversammlung oder Teilnahme an Volksgerichtsverfahren ) Consul III (3. mal Amt des Konsul - höchster römischer Staatsbeamter) Pater Patriae (Vater des Vaterlandes - Ehrentitel)
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Wenn Sie sich mit dem Sammeln von Münzen beschäftigen, dann spielen neben Stil und Seltenheit die unterschiedlichen Erhaltungsgrade für die Wertbestimmung der Münze eine wesentliche Rolle.

Übliche Bezeichnungen und Abkürzungen sind:
pfr - prägefrisch (englisch MS, mint state) - unzirkuliert, ohne Kratzer und Abnutzungsspuren
vz - vorzüglich (englisch XF, EF, extremely fine) - sämtliche Prägedetails sind nahezu brilliant sichtbar, kleine Kratzer und Abnutzungsspuren
ss - sehr schön (englisch VF, very fine) - Umlaufspuren deutlich erkennbar; feinere Details teilweise abgenutzt, mittlere Details jedoch noch klar sichtbar
s - schön (englisch F, fine) - durch längerer Umlaufzeit ist hier ein Großteil der Einzelheiten verschwunden, Münzbild wirkt stumpf, aber alle Konturen und Inschriften noch komplett erhalten
g - gut (englisch G, good) - keine Details mehr, nur noch Konturen sichtbar
ge - gering (englisch PO, Bs poor, basal state) - Münzbild verloren, fast platte Metallscheibe
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Weitere interessante Informationen finden Sie über die Linkliste: Aufzählung und Erläuterungen zu externen Seiten mit numismatischen Themen / Schwerpunkt Antike (Fälschungen, Bestimmungshilfen Münzbestimmung, Datenbanken, Spezialseiten, Reinigung und Konservierung, Rechtsfragen)
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Alle auf diesen Seiten abgebildeten Münzen stammen aus dem Bestand verschiedener Sammlungen der Mitglieder des deutschen Numismatikforums.
Die Portraitkarten sind im Postkartenformat gestaltet und können bei Bedarf auch mit folgender Rückseite als Postkarten zur privaten Verwendung ausgedruckt werden:


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Vergrößerungsansicht:

Durch einfaches Anklicken einer Portraitkarte öffnet sich die sogenannte Lightbox. In dieser wird das Bild vergrößert auf schwarzem Hintergrund dargestellt.

Probleme bei der Vergrößerungsansicht:

Durch Kompatibilitätsprobleme der Tablet-PC- und Smartphone-Software mit der Lightbox kann es möglich sein, dass auf den mobilen Geräten die Vergrößerung der Bilder nicht richtig funktioniert!
In allen geläufigen PC-Browsern ist die vergrößerte Darstellung der Portraitkarten problemlos möglich.
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Inhalt / Grafik / Design: Jörg Dierchen / Dresden

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